CD's




Klassik 

von Annelie Gahl

Ersterschienen 2004, 2016

Länge 54:55

ASIN: B01NANZB5S


John Cage: 

Melodies & Harmonies

gespielt von Annelie Gahl & Klaus Lang

Erschienen 2010, 2013

Länge 55:46 | ASIN: B00E5OWYA6

Hyperion Ensemble (2)

Erwin Schulhoff, Richard Strauss ‎– 

Six To Seven

Erschienen 2012

Länge: 49:02











Ein Kommentar und ein Interview:


SAHNE ODER JOGHURT: ANMERKUNGEN VON ANNELIE GAHL ZUR INTERVIEWREIHE „SITUATION DER NEUEN-MUSIK-SZENE IN SALZBURG“


4. JANUAR 2016


Auf Wunsch von WOLFGANG SEIERL erlaube ich mir ein paar Anmerkungen zu den Interviews, die er mit SABINA HANK, WOLFGANG NIESSNER, JAKOB GRUCHMANN, KLAUS AGER, HERMANN PESECKAS, STEPHAN MARIA KARL, STEFAN DAVID HUMMEL und GERHARD WIMBERGER geführt hat.

 

Da findet sich in allen Gesprächen das Thema „Mozart“ – der Inbegriff der Salzburger Hochkultur, oft liebevoll „unser Mozart“ genannt, als Komponist ganz sicher zu Unrecht Sinnbild für einen sich verkrustenden, isolierten Hochleistungskonzertbetrieb. Hier möchte ich einhaken und anmerken, dass eben gerade Mozart unsere frischen, erfrischten Ohren und ein auf höchstem Niveau kritisches Hinterfragen der Hörtraditionen braucht, damit seine substanzielle und zutiefst erstaunliche Musik auch immer wieder neu in (Er-)Staunen versetzt. Diesbezüglich leuchtendes Salzburger und internationales Vorbild ist das Hagen Quartett, das mit bis ins Kleinste durchdachter, kompromissloser Intensität genau diese Unmittelbarkeit erzeugt, die jede Musik zu „Neuer Musik“ macht und es schafft, unabhängig von Epoche und Ambiente ein Milieu zu erzeugen, in dem Kunst lebendig ist und ausstrahlt.

 

 

REICHE UND TREFFENDE ASSOZIATIONEN

 

Es wäre ein Verlust, ein solches Kind durch die (wirklich notwendige) Bemühung um den von Sabina Hank gewünschten Flow mit dem Bad auszuschütten.

Ich wünsche mir, dass – um der Neuen Musik in Salzburg Raum und Sauerstoff zu geben – „beide Seiten“ Interesse aneinander finden. Ich glaube zum Beispiel, dass die bloße Anwesenheit einer ausreichenden Anzahl von Studierenden und fortschrittlich gesinnten Musikerinnen und Musikern in den entsprechenden Konzerten auch die Veranstalterinnen und Veranstalter der etablierten Konzertreihen herausfordern würde.

Leider aber gibt es hier zu wenig Entgegenkommen: etwa erschwingliche Studenten- bzw. Musikertickets oder auch die Vor- und Nachbereitung „verpackter“ Neuer Musik – dies könnte übrigens zumindest ein kleines Aufgabenfeld für angehende Komponistinnen und Komponisten sein, wie es viele der Interviewpartnerinnen und -partner im Betrieb zu Recht vermissen.

Ich habe beobachten können, dass viele mit Neuer Musik nicht besonders vertraute Hörerinnen und Hörer, die behaupten, dass sie nichts davon verstünden, in Wahrheit häufig sehr reiche und treffende Assoziationen haben, wenn man mit ihnen genauer darüber spricht.

Um im wahrsten Sinn des Wortes „Neugier“ zu wecken, glaube ich, ist es wichtig, Räume, sogar ein „Milieu“ (Hermann Peseckas) zu öffnen, wo solch eine Kommunikation ohne Angst vor Beurteilung geschehen kann. Vielleicht haben einige Hörerinnen und Hörer ja sogar weniger mit Vorurteilen zu kämpfen als so manche Komponistin bzw. so mancher Komponist, der bzw. dem es schwerfällt, über die Grenzen des eigenen Geschmacks hinauszublicken.

In diesem Punkt liegen für mich die Äußerungen von Stephan Maria Karl und Gerhard Wimberger trotz unterschiedlichster ästhetischer Positionen überraschend nahe beieinander: Beide verwerfen mit erstaunlicher Leichtigkeit wertvollste Bestandteile der Geschichte der Neuen Musik. Während Ersterer substanzielle Werke der Vorkämpferinnen und Vorkämpfer verwirft, möchte Letzterer „sein“ Publikum am liebsten ausschließlich mit Sahne verwöhnen und vor schlimmem Neuen (potenziellem Joghurt) bewahren.  Mir persönlich erscheint es sowohl kompositorisch als auch gesellschaftlich mehr als unbedacht, ein Publikum, das (wie ich annehmen will) Kunst erleben möchte, derart zu unterfordern und ihm nur Altbekanntes mitzuteilen. In keiner Musikvermittlung mit Kindern, wie sie Sabina Hank beschreibt, könnte man mit diesem Ansatz die Aufmerksamkeit der Kinder gewinnen.

In meinen Augen offenbart sich gerade in dieser bestürzenden Aussage, wie „der Wunsch nach persönlicher künstlerischer Erfüllung über die soziale Verantwortung der Kunst“ siegt – da hilft auch die „heftige Heiterkeit“, mit der die Musik im Freundeskreis diskutiert wird, nicht viel.

Ganz im Gegensatz zu Herrn Wimberger denke ich, dass die Subventionierung der Neuen Musik ein selbstverständliches Anliegen eines Staates sein muss, der sich auch noch in späterer Zeit über seinen kulturellen „Output“ definieren möchte – das ist doch das, was eines Tages von unserer Zeit übrig bleiben wird.

Damit dieser Output gedeihen kann, braucht es Biotope, „Milieus“, in denen künstlerische Prozesse ohne sicheren Ausgang geschehen dürfen.

 

 

DAS KULTIVIEREN VON „JOGHURT“ IST MINDESTENS EBENSO LOHNEND IST WIE DAS AUFSCHLAGEN VON „SAHNE“

 

Diese „Milieus“, von denen auch Hermann Peseckas spricht, sind in Salzburg kaum zu finden – die Hochkultur mit ihrem Anspruch auf Hochglanz hilft stimmungsmäßig sicher nicht – was weniger schlimm wäre, wenn die Politik verstünde, dass das Kultivieren von „Joghurt“ mindestens ebenso lohnend ist wie das Aufschlagen von „Sahne“. (Der Verzehr von Joghurt wirkt übrigens immunstabilisierend und erhöht angeblich die Lebenserwartung.) „Koloniebildende Bakterien“, also ermutigende Ansätze, finde ich wie alle Interviewpartnerinnen und -partner am Mozarteum, denn dort hat sich speziell im letzten Jahr durch das HRSM-Projekt „Werkstatt Akademie für Neue Musik“ viel getan.

Mögen die Studierenden Salzburg auch wieder verlassen, so geht es hier doch wesentlich um die Erzeugung eines Klimas, in dem die Begegnung mit Neuer Musik gedeihen kann und ihre brennende Aktualität spürbar wird. Ich halte es für sehr wichtig und lege auch als am Mozarteum Unterrichtende großen Wert darauf, dass sich Studierende eingehend und tiefgründig mit neuen Partituren auseinandersetzen – nur so können sie den angehenden Komponistinnen und Komponisten mit fundierter Anregung gegenübertreten.

Aus diesem Klima erwachsen im Glücksfall Ensemblegründungen wie die des jungen New Art and Music Ensemble Salzburg, das aus Studierenden des Mozarteums besteht und engagierte, lebendige Programme vor einem wachsenden Publikum vielfach an bislang nicht erschlossenen Konzertorten spielt – ein echter Anlass zur Hoffnung!

Begegnungsstätten wie das bekannte KomponistInnenforum Mittersill und die jüngeren Initiativen wie das INTERLAB-Festival, das Bureau du Grand Mot und das Festival Jazz & The City tragen mehr zur kulturellen Lebendigkeit Salzburgs bei, als vielen klar ist.

Es wäre wunderbar, das Publikum für die „Experimente“, von denen Hermann Peseckas spricht, wieder heranzubilden und besagte Dogmen aufzuweichen. Bakterienkulturen für dieses erfrischende Joghurt dürfen eingeschleppt werden und in dieser verhältnismäßig kleinen, aber kulturell so dicht besiedelten Stadt mutieren und weitertreiben, auch wenn nicht alles zu Sahnejoghurt wird.

 

                             

Annelie Gahl


http://www.musicaustria.at/sahne-oder-joghurt-anmerkungen-von-annelie-gahl-zur-interviewreihe-situation-der-neuen-musik-szene/



„DAS SCHÖNE IST: ES GBIT EIN GEGENÜBER“ 


1. März 2006 


Die Geigerin Annelie Gahl hat mit einer Solo-CD für Furore gesorgt Annelie Gahl hat sich als Mitglied mehrerer renommierter Orchester (u.a. Camerata Salzburg, Concentus Musicus Wien) einen hervorragenden Ruf in der österreichischen Musikszene erworben. Doch die Beschränkung auf die gesicherten Werte des klassisch-romantischen Repertoires war ihr nie genug. Mit der Solo-CD „innaron“, auf der sie Heinrich Ignaz Bibers „Passacaglia“ mit neuen, von ihr in Auftrag gegebenen Werken konfrontiert, begeistere sie 2004 Kritik und Publikum.


Sie kommen aus einem musikalischen Elternhaus. Beide Eltern sind oder waren Professoren am Mozarteum in Salzburg. Der Kontakt zur Musik hat sich da wohl ganz natürlich ergeben.



Meine Eltern sind beide Musiker, Streicher sogar. Meine Mutter war Geigerin, mein Vater ist Cellist. Seit ich denken und hören kann, war Musik also immer da. Das Nachmachen zu wollen ist ein ganz natürlicher Prozess. Mit vier Jahren war zum Beispiel das Beethoven-Violinkonzert mein absolutes Lieblingsstück. Das wollte ich auch spielen. Aber ich war als Kind sehr klein. Da haben mir meine Eltern von einer Reise eine Achtel-Geige mitgebracht. Aber die war trotzdem zu groß. Der erste Impuls hat also nicht funktioniert. Ich habe dann erst später ernsthaft angefangen. Mit elf, das ist extrem spät. Da habe ich Thomas Zehetmair beim Mozart-Violinwettbewerb gehört, den er auch gewonnen hat. Er hat einfach überirdisch schön gespielt.


Dann ist es aber ziemlich schnell gegangen. 


Es ist sehr schnell gegangen, weil ich sehr begeistert war.  Einen zweiten Schub hat es dann mit 16 gegeben, als ich das Mendelssohn-Konzert studiert habe. Natürlich hat es von zu Hause eine Prägung gegeben. Dann aber auch Widerstand und Rebellion. Der Ehrgeiz, es alleine zu schaffen, ohne Beistand der Eltern. Ich habe mich da nur abgegrenzt, weil die Geige ja auch ein sehr individuell geprägtes Instrument ist. Ich habe dann aber doch sehr viel von meiner Mutter gelernt. Da war ich aber schon 20.


Ab wann war klar, dass Sie Geigerin werden wollen?



Ungefähr mit 16. Meine Eltern waren da aber sehr zurückhaltend beim Rat zur Berufswahl. Vom häuslichen Klima her waren die Voraussetzungen sicher ideal. Es hat eine permanente Auseinandersetzung mit Musik gegeben, die Neugier auf Musik war immer da.


Ist dadurch auch Ihr Interesse an der zeitgenössischen Musik gewachsen?



Die Haltung, Musik immer wieder neu zu entdecken, war sicher prägend. Und mit dieser Neugierde findet man dann ja fast automatisch zur Neuen Musik. Es war ein Klima, in dem nicht nur die Musik eine Rolle gespielt hat, sondern auch die Literatur und andere Kunstrichtungen.


Das Studium bei Ernst Kovacic in Wien hat sicher das Interesse an Neuer Musik auch befördert.



Das war sicher meine wichtigste Studienzeit. Ich studierte viereinhalb Jahre bei ihm. Dann bin ich noch für ein Jahr nach Amerika gegangen. Ich habe dann auch begonnen in der Camerata Salzburg zu spielen. Sándor Végh hat die Streicher des Orchesters auch privat unterrichtet. Diese drei, vier Stunden waren natürlich enorm wichtig. Als ob man von einem 80jährigen ayurvedischen Arzt angesehen wird, der einen sofort erkennt.


So sind Sie dann zur viel beschäftigten Orchestermusikerin geworden.



Es hat sich damals auch ergeben, dass Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum in Salzburg unterrichtet hat. Ich habe ihm da einmal Vivaldis „Jahreszeiten“ vorgespielt. Dieser Unterricht bei ihm war ein sehr beeindruckendes Ereignis. Ich habe den „Winter“ gespielt und es waren sehr plastische Bilder, die er da verwendet hat. Am Ende hat er sich sogar ans Cello gesetzt, um mit- und vorzuspielen. Es hatte eine starke Bildhaftigkeit. Es war eigentlich wildester Unterricht. Er hat gesagt: „Da müssen die Hobelspäne unter dem Sessel liegen nachher.“ Der andere Cellist hat ihn nur mit großen Augen angesehen. Ich habe auch sein „Praktikum Alte Musik“ besucht. Aus diesem Kontakt heraus hat sich dann auch ein Mitspielen im Concentus Musicus entwickelt.


Solistin zu werden war kein Thema?



Als Solistin mit Orchester habe ich mich nie gesehen. Aber die Kammermusik war mir schon immer wichtig. Wenn man das nicht hat, geht einem wirklich etwas ab.


Was hat den Unterricht bei Kovacic ausgemacht?


Neue Musik zu studieren ist natürlich immer mühsamer als bekanntes Repertoire zu erarbeiten. Sollte es da jemals Hemmschwellen gegeben haben, sind diese schon in der Zeit bei Kovacic geschwunden. Da hat er mir unglaublich viel vermittelt. Auch im Mut und der Art und Weise, wie man sich Neuer Musik annähern soll. Diese Musik also auch persönlich zu deuten.


Und dann haben die eigenen Entdeckungsreisen begonnen.



Ich hatte sehr spannende Begegnungen mit Komponisten. Da ist dann eines zum anderen gekommen. Die haben sich gefreut, dass jemand bereit ist professionell Neue Musik zu spielen. Das war damals der Nader Mashayekhi mit seinem Ensemble. Später sind dann Alexander Stankowski, Klaus Lang, Bernhard Lang dazugekommen. Das ist ein Prozess geworden, in dem ich mich dann auch orientiert habe. Am Anfang war einfach nur die Neugierde. Im Lauf dieser Beschäftigung bin ich dann mit den Klassikern der Moderne in Berührung gekommen: Luigi Nono, Giacinto Scelsi. 
Das ist ja auch an dem Stück so faszinierend, dass Nono „Kremer-Material“ gesammelt hat, bevor er das dann verarbeitet hat.


Es gibt Klassiker für Violine solo. Aber trotzdem wurde dieser Nono zum ersten Mal seit über zehn Jahren wieder in Wien gespielt. Wo sind die großen Geiger, die sich auch der Neuen Musik widmen? Mir scheint, dass es etwa mehr Pianisten gibt, die die Moderne wie selbstverständlich in ihre Programme aufnehmen als Geiger.



Das kann schon sein. Ich nehme einmal an, dass das Repertoire für wirklich neue Musik für Klavier größer ist. Ansonsten ist es schwer zu begründen. Ich habe beobachtet, dass viele der Komponisten, die für Violine schreiben, sich zum ersten Mal wirklich mit den Klangmöglichkeiten auseinandersetzen. Das ist ein ziemliches langes Annäherungsverfahren. Die Möglichkeiten auf der Violine sind einfach unglaublich komplex und vielschichtig. In der Notation und auch im Vokabular.


Wie ist es dann zur CD gekommen? War es schwer, sie zu organisieren?



Die Organisation war unglaublich schwer und mühsam. Ich glaube, ich habe jeden Fehler gemacht, den man machen kann. Es kostet sehr viel Zeit und braucht irrsinnig viel Erfahrung, den richtigen Raum zu finden, die richtigen technischen Entscheidungen zu treffen. Das geht bis zu vermeintlichen Kleinigkeiten, dass etwa der Boden im Studio nicht knackst. Ich musste Stunden von Aufnahmematerial wegwerfen. Es war am Anfang wie ein Fluch, aber auch ein enormer Lernprozess, mich schließlich für die beste und nicht unbedingt billigste Lösung zu entscheiden. Was Label-Suche, Vertrieb und Finanzierung betrifft, war das mica dann eine große Hilfe.


Der Erfolg war dann aber doch sehr groß.



Das ist vollkommen überraschend gekommen. Ich habe die Produktion gemacht, weil es mir ein Anliegen war, etwas zu produzieren, mit dem ich mich identifiziere und zeige. Alle haben mich davor gewarnt, weil der CD-Markt einfach so ist wie er ist. Es war auch eine gewisse Art Übung dann, es durchzuziehen, bis zum Ende. Die Fertigstellung hat auch dementsprechend lange gedauert.
 Wie ich dann fertig war, bin ich zur Extraplatte gegangen. Das war die erste positive Rückmeldung. Die waren dort wirklich begeistert. Dann ist eben das Übliche passiert, dass Harald Quendler an alle Journalisten, die in Frage kommen, Exemplare schickt. Und dann hat sich eine vollkommen unerwartete Eigendynamik entwickelt. Es hat sich das Radio gemeldet, dann das Fernsehen. Es war keine große, teure PR-Maschinerie dahinter. Ich glaube, auch die Mischung war für den Erfolg ausschlaggebend. Es gibt nur wenige Musiker, die sich wirklich ernsthaft mit Alter und Neuer Musik beschäftigen. Die Auflage betrug 500 Stück und alle sind verkauft. 


Das nächste Projekt ist schon in Vorbereitung?


Dasselbe Konzept werde ich sicher nicht noch einmal machen, also Alte und Neue Musik mischen. Es wird sich mehr auf Neue und neueste Musik beziehen. Die Musik Scelsis ist der nächste Anknüpfungspunkt.Interview: Wolfgang Schaufler
Fotos: Kurt Hörbst


Annelie GAHL begann das Violinstudium an der Hochschule Mozarteum bei Paul Roczek und schloss ihre Studien 1991 an der Wiener Musikhochschule bei Ernst Kovacic mit dem Großen Diplom ab. Danach ermöglichte ihr ein Stipendium der Alban-Berg-Stiftung einen Studienaufenthalt an der Northern Illinois University bei Shmuel Ashkenasi. 1995 wurde sie Mitglied der Camerata Salzburg, im selben Jahr begann auch ihre regelmäßige Mitwirkung im Concentus Musicus unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Seit 2000 arbeitet sie als Stimmführerin und Konzertmeisterin in der Wiener Akademie. Hinzu kommen Lehrverpflichtungen an einer Wiener Musikschule sowie an der Universität Mozarteum Salzburg. Annelie Gahl ist Trägerin des Anton-Bruckner-Preises der Wiener Symphoniker. Sie lebt als freischaffende Geigerin in Wien.
Ihr besonderes Interesse gilt der Alten und Neuen Musik. Auf CD spielte sie Werke von Erwin Schulhoff und Richard Strauss mit dem Hyperion Ensemble ein. Sie befasste sich auch intensiv mit Improvisation innerhalb ihrer Tätigkeit mit dem Böszen Salonorchester und als musikalische Partnerin des Tänzers Mario Mattiazzo, mit dem sie Produktionen im Schauspielhaus Wien und im Odeon erarbeitete. Mit ihrer Solo-CD „innaron“, erschienen auf extraplatte, gelang ihr 2004 ein großer Erfolg.


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